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Über Faller

Die Firma Faller: Edwin und Hermann Faller
Edwin Faller
absolvierte die Zollschule und ist bis zur Einberufung beim Zoll beschäftigt.
Bild von Hermann Faller
Hermann Faller
erlernt den Beruf des Mechanikers, macht die Meisterprüfung und erhält eine Anstellung bei Bosch in Stuttgart.
Bild von Edwin Faller
Erster Kamm
Im Jahr 1946 schmieden beide Brüder Pläne für die Zukunft. Als die Überlegungen in Richtung Kinderspielzeug gehen, gründen Edwin und Hermann die Firma Hermann Faller. Es entstand die Baukastenidee um die Phantasie der Kinder durch Basteln und Spielen anzuregen.
Da in Stuttgart die Voraussetzungen für eine Weiterentwicklung der Baukastenidee fehlen, übersiedeln die Brüder in ihren Heimatort Gütersbach im Schwarzwald. Die Firma wird Gebrüder Faller umbenannt. Mit viel Aufwand werden die Kellerräume der fallerschen Landwirtschaft zu Werkstätten ausgebaut. Den Tisch für die Sägen baut Hermann aus Teilen eines Flugzeugwracks. Peu à peu folgten eine Fräs-, Schleif- und Hobelmaschine. Das erste Produkt ist ein Kamm aus Buchenholz.
Parallel zur Kammproduktion nimmt die Baukastenidee feste Formen an. Der Marathon Modellbaukasten enthält genutete Platten aus Holz, Wände und Dächer aus Karton. Der Marathon Baukasten macht schnell von sich reden und geht weg wie warme Semmeln. Der nächste Artikel war ein Mosaikspiel aus verschiedenfarbigen, quadratischen, dreieckigen Holzteilen. Dominosteine und Topfuntersetzer ergänzten das Angebot von Holzartikeln. Ein Fahrrad, später ein alter Hansa dienen als Transportmittel der Firma, bis er durch einen Opel Olympia ersetzt wird.
Baukasten
Marathon Baukasten
Währungsreform 1948
Marathon Bahnwärterhaus
Die Währungsreform 1948 hat einen geschäftlichen Rückschlag zur Folge. Mit 40 Mark Startguthaben in der Tasche denken die Menschen nicht an Modellbaukästen oder Dominospiele. Auch das Geld, dass Kunden der Firma Faller schuldig sind, kann man in den Wind schreiben. 1949 sind die Brüder Faller gezwungen, alle Mitarbeiter zu entlassen. Die Brüder resignieren jedoch nicht und stellen viel benötigte Wäscheklammern her. Damit hält sich die Familie Faller über Wasser, suchen jedoch schon wieder nach neuem. Sie machen sich die Erfahrungen im Modellbau zu nutze. So kam der Einfall für Modelleisenbahnen Zubehör der Spur H0 anzufertigen. Diesmal jedoch nicht als Einzelteile sondern als fertige Modelle. Unter der Bezeichnung Marathon entsteht so dass erste Modell eines Bahnwärterhauses.
Modellbäume
Die Währungsreform 1948 hat einen geschäftlichen Rückschlag zur Folge. Mit 40 Mark Startguthaben in der Tasche denken die Menschen nicht an Modellbaukästen oder Dominospiele. Auch das Geld, dass Kunden der Firma Faller schuldig sind, kann man in den Wind schreiben. 1949 sind die Brüder Faller gezwungen, alle Mitarbeiter zu entlassen. Die Brüder resignieren jedoch nicht und stellen viel benötigte Wäscheklammern her. Damit hält sich die Familie Faller über Wasser, suchen jedoch schon wieder nach neuem. Sie machen sich die Erfahrungen im Modellbau zu nutze. So kam der Einfall für Modelleisenbahnen Zubehör der Spur H0 anzufertigen. Diesmal jedoch nicht als Einzelteile sondern als fertige Modelle. Unter der Bezeichnung Marathon entsteht so dass erste Modell eines Bahnwärterhauses.
Faller Firmenlogo 1950/1951
Der Umgang mit Sägespänen bring die Idee verschiedenes Streumaterial für den Modellbauer herzustellen. Das Sägewerk Wangler liefert das Material, dass mit Sieben in verschiedene Grössen aufgeteilt wurde. Für 20 Pfennig in der Stunde übernehmen Schulbuben das Sieben und Einfärben mit spezieller Beize. Die Hände der Buben färbten sich so tagelang mal dunkelgrün, hellgrün oder braun. Das Streumaterial entpuppte sich als wahrer Renner. Um die Produktion zu steigern wurde eine eigenen Rüttelmaschine gebaut. Da der fallersche Trockenofen jedoch mit seiner Kapazität am Ende war, erweiterte man die Produktion auf Haushalte in und um Gütersbach. Es wurden Bleche mit hohem Rand und Streumaterial verteilte zur Trocknung in den heimischen Küchenöfen. Rechts: 1950 / 1951 Faller Firmenlogo
Die Gebäude für Modelleisenbahnen erfüllen noch nicht die Ansprüche von Edwin und Hermann Faller. Sie streben eine weitgehende Übereinstimmung zwischen Wirklichkeit und Nachahmung an und knobeln, wie man die »Wirklichkeit im Kleinen« realisieren kann. Nach etlichen Versuchen stellt das Ergebnis die Brüder zufrieden. Die Wände aus Karton haben Öffnungen für Türen und Fenster. Die Türen, mit Holz kaschiert, bestehen aus dickem Karton, die Fenster, von hinten gegen die Öffnung geklebt, aus buntem Papier. Die Wände sind links und rechts gezackt, um die Ecken gut leimen zu können. Nach dem Verleimen schleift man die überstehenden Zacken ab. Im nächsten Arbeitsgang bewirft man die Wände mit Putz, der sich hauptsächlich aus Griess zusammensetzt und fixiert den Wandbewurf mit Wasserglas. Für das Dach wählt man dünnes Sperrholz, stanzt eine Öffnung für den Kamin, beklebt das Holz mit Toilettenpapier und streicht es mit rotem Lack.
Faller Modellbauhäuschen
Anfang der 50er Jahre stellt Faller zum ersten mal auf der Nürnberger Spielwarenmesse aus und zeigt als erster Hersteller bewegliche Modelle. Eine Wassermühle deren Rad sich dreht und eine Windmühle, deren Flügel sich drehen. Der Bürstenmotor wurde von Hermann Faller konstruiert, der nötige Strom liefert ein Trafo. Dieser passte direkt in ein Haus und wurde so elegant versteckt. Mit »Hydrozell« gewinnt die Welt der Modelleisenbahnen an Faszination. Das Pulver aus Trockenleim und gemahlener Zellulose, mit Wasser angerührt und mit Plakafarbe vermischt, erlaubt Bastlern, unter Zuhilfenahme eines Spachtels Bergen, Felsen und Gebirgslandschaften ein wirklichkeitsgetreues Aussehen zu geben. Hydrozell verkauft sich sehr gut.
Faller Windmühle
Faller Getriebemotor
Die Kunststoffära
Faller Kiosk
Hermann Fall ist angetan vom Material Kunststoff. Da bei Faller keiner bisher Erfahrungen im Umgang mit Kunststoff hat, holt sich Hermann seinen Schul- und Jugendfreund Fritz Schmalz ins Boot, der bisher als Mechanikermeister bei einer kuststoffverarbeitenden Firma in Lahr tätig war. Man beschränkt sich zunächst auf Türen, Fenster, Fensterläden, Kamine. Danach gelingen die ersten Modelle aus dem Kunststoff Polystyrol, darunter der Kiosk Nr. 212 und die Mühle Nr. 227. Ebenfalls aus Kunststoff werden, jedoch in kleinerem Massstab, werden Hintergrundmodelle für die Bebauung von Berghängen hergestellt. Rechts: Kiosk Nr. 212
1956 wartet Faller in Nürnberg mit einem Flugzeugmodell auf, deren Propeller rotieren. Der bis dahin kleinste Motor der Welt, eine Erfindung von Hermann Faller und Fritz Schmalz, macht´s möglich. “Die Brücke am Kwai” läuft in den Kinos an, gleichzeitig präsentiert Faller die Brücke als Fertigmodell.
Faller Flugzeugmodell
Viele Modell folgen. Faller gliedert künftig seine Modelle in vier Epochen, um die Modelleisenbahn entsprechend dem richtigen Umfeld zuzuordnen. Neben den Bausätzen für die Schienenspurweiten H0 und N liefert Faller noch Modelle für die Spur Z, die kleinste von Märklin. 1984 wird zum ersten mal ein limitiertes Exklusivmodell angeboten. Der Auftakt macht die Eisengiesserei B-981. Die Bausätze sind numeriert und mit Zertifikat. Seitdem bringt Faller alljährlich ein Exklusivmodell heraus.
Faller Eisengiesserei B-981
Ende der 80er Jahre versetzt Faller alle Welt mit einem echten Knüller in Erstaunen. Die faszinierende Spielidee heisst »Faller car System« und belebt die Strassen der Eisenbahnanlagen. Lkw und Busse fahren bergauf und bergab, geradeaus und durch Kurven, über Brücken und unter Brücken hindurch, verkehren auf zwei- und mehrspurigen Trassen, in einer Fahrtrichtung und im Gegenverkehr, und zwar ohne aufwendige Stromführung, ohne sichtbare Verkabelung. Gesteuert werden die Fahrzeuge über eine lenkbare, dreipunktgelagerte Vorderachse, und ein extrastarker, auf der Spurstange befestigter Permanentmagnet führt die Wagen auf der Fahr bahn. Ein wartungsfreier Faulhaber-Motor, der sich durch ruckfreien Lauf und grosse Laufruhe aus zeichnet, liefert den nötigen Antrieb auch für steile Strassen, und die eingebauten Akkus sorgen für den erforderlichen »Kraftstoff«. Fahrbahnteile, Ampelanlagen, Bahnübergänge, Stoppstellen, Kreuzungen und Abzweigungen vervollkommnen das System. Einfach phantastisch!
Faller car System
Faller car System
Die Spielwarenära von Faller
Neben dem stetig wachsenden Markt von Eisenbahnmodellen und zahlreichem Zubehör baut Faller 1968 verstärkt den Bereich von Kinderspielzeug aus. Auftakt macht HiT car, ein Autospiel für die Kleinen, problemlos und variationsreich. Ebenfalls bring Faller seine erste eigene Eisenbahn heraus Namens HiT train. Die Züge fahren auf sehr stabilen Kunststoffgleisen der Spur 0. Die Loks sind mit Batteriebetrieb ausgestattet. Um diese zu steuern, entwickelt Faller eine einfach aber ebenso geniale Steuerung: In die Gleise werden Steuerelemente für Stop, Vorwärts- und Rückwärts eingesteckt. Ein entsprechender Schalter unter der Lok wertet die Stellung aus und schaltet den Zug entsprechend. Hit car und HiT train wird bis 1978 produziert.
Faller Playtrain Schienen
Faller Playtrain Schienen
Mitte der Siebziger Jahre bringt Faller a-m-s racing heraus, ein Autorenn-System, mit fortschrittlicher Technik. Fortan bringt Faller laufend weiteres Zubehör und Rennwagen in Autora-AFX und G-Plus Technik heraus.
Faller Playtrain
Faller a-m-s racing Autos
Faller a-m-s racing Bahn
Hermann Fall ist angetan vom Material Kunststoff. Da bei Faller keiner bisher Erfahrungen im Umgang mit Kunststoff hat, holt sich Hermann seinen Schul- und Jugendfreund Fritz Schmalz ins Boot, der bisher als Mechanikermeister bei einer kuststoffverarbeitenden Firma in Lahr tätig war. Man beschränkt sich zunächst auf Türen, Fenster, Fensterläden, Kamine. Danach gelingen die ersten Modelle aus dem Kunststoff Polystyrol, darunter der Kiosk Nr. 212 und die Mühle Nr. 227. Ebenfalls aus Kunststoff werden, jedoch in kleinerem Massstab, werden Hintergrundmodelle für die Bebauung von Berghängen hergestellt. Rechts: Kiosk Nr. 212
1980 bringt Faller basierend auf der Spielzeugeisenbahn Playtrain die elektrische Eisenbahn e-train heraus. Da das Schienenmaterial passend zu Playtrain ist, kann auch diese auf den neuen Schienen Fahren. Das reichhaltige Anhänger und Zubehör der Playtrain dient somit auch der e-train und sorgt sofort für viel Zubehör. Die Eisenbahn wird mittels eines 12V Gleichstromtrafos gesteuert. Kurze Zeit später folgt der Schaltantrieb für Weichen, Auskuppelstellen und Signale. Mittels Zusätzlichen Drucktastern lässt sich so bequem die komplette Eisenbahn fernsteuern. Ein weiterer Knüller kommt mit der Oil-Station hinzu. Damit lassen sich die Tankwagen mit Wasser befüllen und Entleeren.
Faller e-Train
Faller Autoland
1983 bring Faller noch mal eine neue Spielidee heraus. Autoland wird geboren. Auf steckbaren Strassenelementen fahren Autos und Laster. Gesteuert werden die batteriebetriebenen Fahrzeuge mittels Steuerelementen in den Strassen. Da das Autoland Spielsystem die gleiche Grösse wie Play- /etrain besitzt, passt dieses perfekt ins Faller Spielprogramm.
Wohl jeder, der in der Industrie unternehmerische Verantwortung trägt, macht die Erfahrung, dass es leichter ist, einen einmaligen Erfolg zu erzielen, als diesen Erfolg zu verstetigen. Aber selbst der bereits nachhaltig erzielte Markterfolg gerät ins Wanken, wenn, wie es auch in der Spielzeugbranche der Fall ist, dem Import von Niedrigpreis Erzeugnissen aus allen Teilen der Welt, vor allem aus den fernöstlichen Niedriglohnländern, Tür und Tor geöffnet sind. Viele Erzeugnisse, die in Deutschland erdacht, entwickelt und unter den Kostenbedingungen des Hochlohnlandes gefertigt wurden und die deshalb höhere Preise und grössere Absatzmengen bedingten als nun noch erreichbar waren, wurden auf diese Weise verdrängt. Davon betroffen waren auch die zahlreichen Faller Innovationen, die ausserhalb des Modellbaubereiches geschaffen worden waren. War mit dem Auf- und Ausbau des Faller Spielzeugbereiches das Ziel verfolgt worden, über die Diversifikation die unternehmerischen Risiken zu streuen, so erwiesen sich nunmehr gerade die Spielzeug Geschäftsfelder als besonders risikobehaftet. Spätestens in der ersten Hälfte der 80er Jahre stand fest, dass die eingetretene grundlegende Veränderung des Spielzeug Marktes unumkehrbar sein würde.
Es war deshalb ein Gebot ökonomischer Vernunft, den Faller Spielzeugbereich aufzugeben und die Ressourcen des Unternehmens auf den angestammten Modellbaubereich zu konzentrieren. Mit dem Faller Katalog 1985 erscheint zum letzten mal das reichhaltige Spielwarenangebot.
Das gesamte e-train Programm wird fortan von der Firma ECO Spielwaren GmbH übernommen. Neue Produkte für die etrain erscheinen lediglich durch andersfarbige Waggons und Züge.

Leider verschwindet auch ECO Spielwaren mit seiner e-train nach einigen Jahren vom Markt. Somit sind e-train, Play train, a-m-s racing, Autoland und viele weitere innovative Spielideen von Faller Geschichte.
Faller konzentriert sich weiter auf sein Kerngeschäft und baut seine Eisenbahnmodellpalette weiter aus.1997 übernimmt Faller Pola.
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